Das jährliche Sommerloch ist und bleibt eine westeuropäische Angelegenheit. Während hierzulande eine Art bürokratischer Stillstand eingetreten zu sein scheint, sind unsere Aktivisten, dem Sommerloch zum Trotz, weltweit für den Umweltschutz aktiv.

Es erschallen Klänge im ewigen Eis der Arktis, Pop-Up-Stores mit Second-Hand-Ware erobern Hongkongs Konsummeile, vor dem Brandenburger Tor in Berlin rollt eine Weltkugel mit sieben Metern Durchmesser und am Strand von Senegals Hauptstadt Dakar tanzt ein Flashmob für den World Oceans Day. Mitten im Herz des Amazonas tobt ein intensiver Kampf um die Wälder und einzigartige Flusslandschaft. Wie gefährlich die Arbeit gegen die Giganten der Wirtschaft sein kann, zeigt der Fall der im März ermordeten Aktivistin Berta Caceres aus Honduras. Ihre drei erwachsenen Kinder kämpfen nun für eine Aufklärung vor Gericht.

Klänge im ewigen Eis

© Pedro Armestre / Greenpeace

Für Greenpeace hat der italienische Pianist und Komponist Ludovico Einaudi ein Konzert im Eismeer vor der Küste der Inselgruppe Spitzbergen gegeben. In einem dicken Mantel, aber ohne Handschuhe und Mütze, spielte er mit sichtlich viel Gefühl das eigens komponierte Stück „Elegy For The Arctic“. Anlass für die gemeinsame Aktion war eine Konferenz der sogenannten OSPAR-Kommission in Spanien, auf welcher über den Schutz der Arktis entschieden werden sollte.

Raus aus der Kohlewolke

© Gordon Welters / Greenpeace

Rund 35 Staaten trafen zum diesjährigen Petersberger Klimadialog in Berlin ein. Neben den Zielen für die UN-Klimakonferenz am 7. November 2016 in Marrakesch standen insbesondere Massnahmen für eine rasche Umsetzung des historischen Pariser Klimaabkommen von Dezember 2015 im Fokus. Dort hat sich die Weltgemeinschaft zu ambitionierten Klimazielen verpflichtet, um die Erderwärmung auf maximal 2 Grad zu begrenzen und bis Mitte des Jahrhunderts eine weltweite Treibhausgasneutralität zu erreichen. Das funktioniert nur, wenn das Pariser Abkommen endlich in die Realisierung geht – und Kohleenergie in Deutschland Vergangenheit wird.

Greenpeace Pop-Up-Store

© Patrick Cho / Greenpeace

Ein Pop-Up-Store ist ein Geschäft, das morgen schon wieder verschwunden sein kann. Dafür bieten sich leerstehende Schaufenster und deren Ladenlokale an. Genau so einen kurzfristigen Laden hat Greenpeace jetzt in Hongkongs Konsummeilen Cetral- und Causeway eröffnet. Das Angebot? Second-Hand Kleider, gesammelt von AktivistInnen per Facebook! Chapeau!

Die volle Ladung

© Nicolas Fojtu / Greenpeace

2’000 Tonnen Pestizide werden hierzulande jährlich ausgetragen. Die Landwirtschaft trifft es besonders hart. Ein unabhängiges Büro hat für Greenpeace die im Handel erhältlichen Erdbeeren geprüft. Boden- und Pflanzenproben von Erdbeerfeldern in den Obstbaugebieten des Thurgaus und des Berner Seelands sowie Schweizer Erdbeeren aus dem Supermarkt weisen meist Mehrfachbelastungen auf. Die gefundenen Rückstände sind insbesondere für Kinder problematisch. Proben aus Bio-Anbau waren alle rückstandsfrei.

Herz aus Holz

© Bastian Arlt / Greenpeace

…oder Stein? Das muss die Firma Siemens jetzt beweisen. Greenpeace-AktivistInnen übergaben Firmenchef Joe Kaeser vor dem Münchner Hauptsitz ein Stück eines Paranussbaumes aus dem brasilianischen Urwald. Mit der Forderung sich aus weiteren Staudammprojekten im Herzen des Amazonas zurückzuziehen. Die Heimat von über 12’000 Indigenen des Stammes der Munduruku und Hunderten von Tierarten wären durch den Bau des São-Luiz-do-Tapajós-Staudamms betroffen.

Gerechtigkeit für Berta Caceres

© Martin Katz / Greenpeace

Im März dieses Jahres wurde die Menschen- und Umweltaktivistin Berta Caceres von Unbekannten in ihrem Haus erschossen. Berta Caceres setzte sich seit Jahren für die Rechte indigener Völker ein und stellte sich gegen Staudämme und Bergwerke in der unberührten Urwaldregion Honduras. Greenpeace fordert zusammen mit Bertas Sohn Salvador Zuniga Caceres eine Klärung des Mordes an seiner Mutter und Gerechtigkeit vor Gericht.

Tanz gegen Plastik

© Clément Tardif / Greenpeace

Modou Fall, Aktivist aus dem Senegal, hat sich am „World Oceans Day“ kunstvoll mit Produkten aus Plastik verkleidet und fordert eine Welt ohne Plastik (sein Schild: non aux sachets plastiques). Am Strand „Parcours Sportif“ in Senegal versammelten sich nicht nur Greenpeace AktivistInnen, auch Fischer und Liebhaber des Meeres kamen, um gemeinsam die Bedeutung der Meere zu feiern. Mit einem einstudierten Flashmob zeigten Betroffene unsere Abhängigkeit von sauberen und gesunden Weltmeeren.