FUTURZWEI

Zukunftsalmanach 2015/16 Geschichten vom guten Umgang mit der Welt

Von Harald Welzer, Dana Giesecke und Luise Tremel

Alternativlos? Gibt es nicht. Der zweite FUTURZWEI-Zukunftsal­manach erzählt in 83 Geschichten von gelebten Gegenentwürfen zur Leitkultur des Wachstums und der Verschwendung. Das Schwer­punktthema ist Material — es geht um Rohstoffgewinnung und Gü­terproduktion, um Konsum und Abfall. Der Blick richtet sich auf das Politische und wie immer ins Futur II: Werden wir für ein Weni­ger an Stoff, Konsum und Unge­rechtigkeit bereit gewesen sein? Fünf Schriftsteller erzählen, wie in naher Zukunft mit Rohstoffen und Konsumprodukten umgegangen werden könnte.

Fischer Verlag

Fr. 24.50

ISBN: 978-3-596-03049-1

www.fischerverlage.de

Zeitwohlstand

Wie wir anders arbeiten, nachhaltig wirtschaften und besser leben

Vom Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V.

Was ist heute eigentlich Wohl­stand? Wie können wir so leben, dass es allen Menschen gutgeht und wir innerhalb der ökologi­schen Grenzen wirtschaften? Die Lösung könnte in einer anderen Wertschätzung der Zeit liegen. Die Autorinnen und Autoren stel­len deshalb die Frage, was ein gutes Leben ist, und betrachten die Rolle von Zeit, Arbeit und ei­ner intakten Umwelt für unser Wohlbefinden. Leicht verständlich und doch fachlich fundiert bietet das Buch einen anregenden Ein­stieg in die Debatte um nachhaltiges Wirtschaften und entwickelt Visionen einer gerecht gestalteten Zukunft. Wer gerade zwei supra­leitfähige Rohre und etwas Helium zur Hand hat, kann mit der enthal­tenen Anleitung auch gleich eine Zeitmaschine bauen.

Oekom Verlag, München, 2013

ISBN: 978-3-86581-476-0

€ 16,95

Auch als E-Book erhältlich www.oekom.de

Access – das Verschwinden des Eigentums

Warum wir weniger besitzen und mehr ausgeben werden

Von Jeremy Rifkin

Materielles Eigentum war gestern. Die Zukunft gehört virtuellen Gü­tern — und dem Zugriff auf sie. Unter dem Stichwort «Access» brachte Jeremy Rifkin diesen Trend schon vor einigen Jahren auf den Punkt. Heute gibt ihm die Realität Recht: Seine Thesen sind aktueller denn je.

Aus dem Englischen von Klaus Binder und Tatjana Eggeling Campus Verlag 2007, 3. Auflage mit aktualisiertem Vorwort, 424 Seiten

Fr. 34.90

ISBN: 978-3-593-38374-3

www.campus.de

Die Null­-Grenzkosten­-Gesellschaft

Von Jeremy Rifkin

Das Internet der Dinge, kollabora­tives Gemeingut und der Rückzug des Kapitalismus.

Aus dem Englischen von Bernhard Schmid Campus Verlag, 2014

Fr. 38.50

ISBN: 978-3-593-39917-1

Auch als E-Book erhältlich

www.campus.de

Intelligente Ver­schwendung

The Upcycle: Auf dem Weg in eine neue Überflussgesellschaft

Von Michael Braungart und William McDonough

Abfall war gestern, ab sofort gibt es nur noch Nährstoffe. Alle Pro­dukte verbleiben in einem steten Kreislauf und es werden nur noch gesunde, unbedenkliche Materia­lien eingesetzt. Was wie eine Visi­on aus einer fernen Zukunft klingt, ist vielerorts bereits Reali­tät, und das Konzept hat einen Namen: Cradle to Cradle.

In ihrem aktuellen Buch gehen seine Begründer nun einen Schritt weiter: Im Fokus steht nicht mehr nur das kluge Design einzelner Produkte, beim «Upcycling» geht es um die Vervollkommnung un­seres Lebensstils — um gesundes Wohnen, freudvolles Arbeiten und die Errichtung zukunftsfähiger Städte. Das Buch ist ein zutiefst positiver Zukunftsentwurf, eine überzeugende Einladung, Teil der «Aufwärtsspirale des Lebens» zu werden.

Umweltbuch des Monats November 2014, ausgezeichnet von der Deutschen Umweltstiftung

Oekom Verlag, München, 2013

ISBN: 978-3-86581-316-9

€ 17,95

Auch als E-Book erhältlich

www.oekom.de

Kaufen für die Müllhalde

Das Prinzip der geplanten Obsoleszenz

Von Jürgen Reuss und Cosima Dannoritzer

Ein Produkt, das nicht kaputtgeht, ist der Albtraum des Kapitalismus. Der Konsum ist der Motor unseres Wirtschaftssystems. Und so wer­fen wir weg und kaufen neu, an­statt zu reparieren — zumal das heute oft billiger ist. Seit dem Glühbirnen-­Kartell der 1920er Jahre halten viele Produkte nicht so lange, wie sie eigentlich könn­ten: Glühdrähte brennen vorzeitig durch, Laserdrucker stellen die Arbeit auf chipgesteuerten Befehl hin ein und alle drei Jahre muss ein neuer Computer her, da der alte mit dem neusten Betriebssys­tem nicht mehr Schritt halten kann. Dahinter steckt System: «Geplante Obsoleszenz» heisst das Prinzip, das die vorsätzliche Verkürzung der Lebensdauer von Beginn an vorsieht. Dank Billig­produktion und verschwenderi­schem Rohstoffeinsatz ist es zum Grundpfeiler der Überflussgesell­schaften und ihres Fetischs Wirt­schaftswachstum geworden. Eine weltweite Flut von Wohlstands­müll und schwindende Ressour­cen sind die Folge.

Spannend wie ein Thriller, dabei aber fundiert und inspiriert erzählt «Kaufen für die Müllhal­de», wer sich dieses Mittel zur Ankurbelung der Konjunktur aus­gedacht hat und wie es zum Motiv unseres eigenen Handelns werden konnte.

Das Buch beruht auf den mehrjährigen Recherchen zum gleichnamigen Dokumentarfilm, der mehrfach im TV ausgestrahlt (Arte, ORF) und diskutiert wurde (Orange Press in «Hart aber fair»).

Fr. 27.50

ISBN: 978-3-936086-66-9

www.orange-press.com

Machines of Desire

Die schillernde Welt des Konsums umgibt, verführt und führt uns, indem sie unsere Handlungen lenkt. Es ist dieser Teil eines glo­balen Kreislaufs, den wir nicht sehen und nicht sehen wollen. Kaum einer verliert einen Gedan­ken ans Danach: was mit den Ge­genständen unseres Begehrens passiert, ohne die wir nicht mehr leben zu können glauben, wenn wir sie ablegen und durch immer neue ersetzen. Die Konsequenz: all die Abfälle, die wir täglich pro­duzieren, verschwinden aus unse­rem Blickfeld und stranden in Afrika, China oder Indien, um dort zu verrotten oder teilweise rezykliert zu werden.

Hier begibt sich der Künstler Raphael Perret auf Spurensuche nach den Ausscheidungsproduk­ten unserer Konsumgesellschaft. Er zeigt den Zerfall und die Trans­formation dessen, was uns für immer kürzer werdende Zeit so kostbar scheint. Seine Sujets stel­len die Kehrseite der Farbenpracht der ewig neuen, glänzenden Gad­gets in den Verkaufsregalen dar: welchen Wert sie anderswo erlan­gen, wie sie Landschaften verän­dern und was es für die Menschen bedeutet, in deren Heimat unser Müll abgeladen wird. Der Künstler Perret zeigt, welches Erbe wir die­sen Ländern hinterlassen, und bringt es in anderer Form und neuer, zwiespältiger Schönheit zurück.

Alle Texte in Englisch und Deutsch, Farbbilder, 170 x 240 x 22 mm Editiert von Raphael Perret 2014, New Delhi und Zürich

Mit Beiträgen von Ravi Agarwal, Simon Berkler, Isabella Bozsa, Bharati Chaturvedi, Madhu Khanna, Olaf Knellessen, Frank J. Korom, Daniel Morgenthaler, Francis Müller, Raphael Rogenmoser

Amsel Verlag, Zürich

Fr. 48.00

ISBN: 978-3-9523960-7-0

www. amselverlag.ch

Suffizienz als politische Praxis: Ein Katalog

Von Manfred Linz

Wie kann die Notwendigkeit der Suffizienz in der breiten Bevölke­rung Wurzeln schlagen? Da gibt es zunächst die Hoffnung auf einen kulturellen Wandel, indem die immateriellen Werte des Lebens besser verstanden und mehr ge­schätzt werden. Es gibt inzwi­schen viele Initiativen, um suffizi­entes Leben und Wirtschaften in die Öffentlichkeit zu tragen, Auf­merksamkeit für sie zu gewinnen und für sie zu werben. Auch lehrt der Alltag inzwischen Suffizienz. Da das tägliche Leben teurer ge­worden ist und weiter teurer wer­den wird, wächst auch die Einsicht in die Grenzen des Konsums, zu­ sammen mit der Erfahrung, dass massvoller Genuss die Lebens­freude nicht schmälert.

Der Katalog verschiedener Arten von Suffizienzpolitik ist nicht nach Sachgebieten aufge­baut, sondern nach Eingriffstiefe und vermutlicher Akzeptanz der Massnahmen. Im ersten Kapitel stehen Politiken, die wohl die Zu­ stimmung des grössten Teils der Bevölkerung finden werden, weil sie ihr Leben erleichtern oder je­ denfalls nicht beschweren. Ihr Ertrag für den Klimaschutz und die Ressourcenschonung ist frei­lich begrenzt. Der zweite Teil ent­hält Politiken, die Umstellungen und neues Nachdenken erfordern, die einen spürbaren Eingriff ins Gängige bedeuten, für die Routi­nen gewechselt und neue Ge­wohnheiten gefunden werden müssen, die aber keinen tiefgrei­fenden Wandel der Lebensweise erfordern. Ihr Beitrag zum Erhalt der Natur fällt durchaus ins Ge­wicht. Im dritten Teil sind Politi­ken zu finden, die ins gewohnte Leben und Wirtschaften eingrei­fen, ein gründliches Umdenken und auch Verzicht erfordern. Da­ für leisten sie einen entscheiden­den Beitrag zum Schutz der natür­lichen Lebensgrundlagen.

Die vorgestellten 30 Politiken sind keine erschöpfende Aufstellung, sondern dienen als Beispiele: ein Strauss von Möglichkeiten mit sehr unterschiedlicher Reichwei­te.

Zusammengefasst und mit einer Einführung versehen, steht der 56-seitige Katalog in der Reihe «Wuppertal Spezial» zum kostenfreien Download zur Verfügung.